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INFEKTIONEN

Ca. 70 Prozent aller Frauen sind im Laufe des Lebens von Scheideninfektionen betroffen. Viele von ihnen regelmäßig. Gynäkologische Infektionen sind nach der Vorsorgeuntersuchung (Routineunteruchung) der häufigste Grund für einen Frauenarztbesuch.


Symptome gynäkologischer Infektionen sind vielfältig und variieren je nach Auslöser. Typische Symptome
sind unangenehmer Geruch, Ausfluss, Juckreiz, Brennen und/ oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.


Die häufigsten Verursacher sind Gardnerella Vaginalis (Bakterielle Vaginose) gefolgt von Candida (Pilzinfektion).


Weitere Krankheitsauslöser, allerdings viel seltener sind z.B. Trichomonas vaginalis, Chlamydien, Neiserria gonorrhoe u.a.  Die 3 letztgenannten benötigen unbedingt eine Partnertherapie, was für Bakterielle Vaginose und Candidainfektionen nicht gilt.


Allerdings können auch andere Krankheiten wie z.B. ein Lichen sclerosus oder Lichen planus bzw. auch unspezifische Vulvitiden zu ähnlichen Symptomen führen. Deswegen ist vor allem bei wiederkehrenden Infektionen eine exakte und kompetente Abklärung wichtig!

 

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Die Standarduntersuchung zur Diagnostik gynäkologischer Infektionen ist die Mikroskopie bzw. das Grampräparat: hier können eine Bakterielle Vaginose und die Pilzinfektion eindeutig voneinander unterschieden werden und eine Falsch- oder Übertherapie vermieden werden.


Die Bakterielle Kultur sollte nur zurückhaltend angewandt werden um z.B. unklare und wiederholte Beschwerden abzuklären, sowie bei Vd.a. Chlamydien oder Neisserien. Die „Gefahr“ der Kultur liegt in der Übertherapie. Es gibt in der Scheidenflora eine Vielzahl an Bakterien die als normal gelten und grundsätzlich keinen Krankheitswert haben. In der Bakteriellen Kultur können sie dann dennoch überhand nehmen und werden sehr häufig als Infektion fehlinterpretiert und „unnötig“ behandelt. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, da vor allem die antibiotische Therapie die Scheidenflora empfindlich stört und diese sehr lange benötigt um sich zu regenerieren. Deswegen ist oft weniger mehr, bzw. eine gezielte Therapie ist der Weg zum Erfolg.

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